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Solaranlage entlüften

Luftblasen in der Solarflüssigkeit sind in mehrfacher Hinsicht problematisch. Sie führen in jedem Fall zu Leistungseinbußen der Solarthermieanlage. Aber auch eine dauerhafte Schädigung der Anlage kann nicht ausgeschlossen werden. Schon beim Befüllen der Solaranlage kann die Zahl der Luftbläschen deutlich verringert werden. Aber dennoch ist eine regelmäßige Entlüftung erforderlich.

Warum sind Luftblasen so schädlich für die Solaranlage?

Das offensichtlichste Problem liegt darin, dass die Solarflüssigkeit weniger Wärme speichern kann, wenn sie von Luftblasen durchsetzt ist. Darunter leidet der Wärmetransport von den Kollektoren zum Pufferspeicher. Die Pumpe muss daher mit höherer Leistung arbeiten, was nicht nur zusätzliche Energie verbraucht, sondern auch zum Heißlaufen der Pumpe führen kann.

Ein weiteres Problem kann sich daraus ergeben, dass der Sauerstoff in den Luftblasen chemisch mit dem Frostschutzmittel der Solarflüssigkeit reagiert. Der Alterungsprozess der Solarflüssigkeit beschleunigt sich dadurch, weswegen sie früher ausgetauscht werden muss.

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von Karl K. aus Donauwörth

Auch die Schwerkraftbremse kann versagen

Die Schwerkraftbremse dient dazu, das nächtliche Auskühlen des Heizungsspeichers durch die Schwerkraftzirkulation zu verhindern. Diese tritt auf, weil nachts das Wasser in den Solarkollektoren kälter ist als das Wasser im Speicher. Das kältere Wasser ist schwerer und strebt daher nach unten, wobei warmes Wasser aus dem Speicher nach oben gedrückt wird. In den Kollektoren kühlt dieses Wasser dann ebenfalls ab.

Auf diese Weise entsteht ungewollt eine merkwürdige „Anti-Solarthermieanlage“, in der die Kollektoren als Heizstrahler fungieren, die Wärme aus dem Pufferspeicher abstrahlen. Die Schwerkraftbremse stoppt diese Zirkulation, funktioniert aber bei zu vielen Luftblasen im Flüssigkeitskreislauf nicht mehr zuverlässig, weshalb eine regelmäßige Entlüftung der Solaranlage erforderlich ist.

Wie kommen die Blasen in den Solarkreislauf?

Zunächst ist es unvermeidlich, dass beim Befüllen der Solaranlage auch Luft in den Kreislauf gerät. Die Menge kann deutlich reduziert werden, wenn die Anlage unter Druck befüllt wird. Durch den Überdruck werden Luftblasen schon im Vorratsbehälter vermieden. Aber auch im laufenden Betrieb der Solarthermieanlage entstehen Blasen infolge der Alterung der Solarflüssigkeit, die durch hohe Temperaturen beschleunigt wird.

Besonders kritisch sind diesbezüglich Phasen der thermischen Stagnation, während derer die Wärme nicht mehr aus den Kollektoren abgeführt werden kann. Von diesem Problem sind primär Solarthermieanlagen mit Heizunterstützung betroffen, weil diese großzügiger dimensioniert sein müssen als reine Warmwasseranlagen. Deswegen ist der Überschuss an Wärme im Hochsommer besonders groß.

Letzte Aktualisierung: 29.08.2023