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Eigenverbrauch

Strom aus privaten Photovoltaikanlagen wird im Normalfall nur zum geringen Teil selbst verbraucht, der weitaus größere Anteil wird ins Stromnetz eingespeist. Eine Erhöhung des Eigenverbrauchs hat erhebliche Vorteile, indem Solarstrom bereits günstiger ist als normaler Haushaltsstrom.

Eigenverbrauch lohnt sich auch für den Anlagenbetreiber

In den Anfängen der Photovoltaik war es rentabel, möglichst viel Strom einzuspeisen und anschließend vom Netzbetreiber zurückzukaufen. Das lag an einer hohen Einspeisevergütung, die deutlich über dem Strompreis lag. Dieses Problem besteht nicht mehr, da die Einspeisevergütung mittlerweile unter dem Strompreis liegt. Je nach Datum der Inbetriebnahme profitieren Besitzer einer Photovoltaikanlage zusätzlich von einem Eigenverbrauchsbonus, der für jede selbst verbrauchte Kilowattstunde gezahlt wird.

Weitere Anreize für einen hohen Eigenverbrauch bietet das sogenannte Marktintegrationsmodell. Abhängig von der Größe der PV-Anlage wird nur noch für 90 Prozent des Stroms die Einspeisevergütung gewährt. Was vom Rest nicht selbst verbraucht wird, muss zu den deutlich niedrigeren Marktpreisen selbst vermarktet werden.

Stromspeicher erhöhen den lukrativen Eigenverbrauch

Die beschriebenen Anreize zeigen Wirkung, die Anlagenbetreiber möchten durchaus möglichst viel Strom selbst verbrauchen. Das allerdings erweist sich als sehr schwierig. Rein rechnerisch wäre auch ein vollständiger Eigenverbrauch fast immer möglich. Allerdings wird dieser Strom tagsüber erzeugt, das Leistungsmaximum liegt in den Mittagsstunden. Um diese Zeit verbrauchen private Haushalte sehr wenig Strom, das Verbrauchsmaximum liegt üblicherweise in den Abendstunden. Dringend erforderlich sind Speicher, die den Strom in der Zwischenzeit speichern, um ihn zeitlich unabhängig vom genauen Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen zu können.

Mittlerweile experimentieren einige Netzbetreiber mit größeren Netzspeichern, die mittags den Strom aus den Photovoltaikanlagen zentral einsammeln und ihn abends ins Netz einspeisen. Auch auf dieser Ebene können die Stromnetze gegen die Leistungsschwankungen der Photovoltaikanlagen teilweise abgeschirmt werden.

Weitere Lösungsansätze

Einige Hersteller bieten Kombisysteme aus Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen an. Überschüssiger Strom wird von der Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung genutzt. Diese Wärme kann im Gegensatz zum Strom leicht über viele Stunden gespeichert werden. Eine andere Strategie setzt darauf, das Stromverbrauchsprofil dem Erzeugungsprofil anzunähern. In sogenannten Smart Grids soll der Netzbetreiber die Steuerung von Haushaltsgeräten übernehmen, die zeitlich flexibel gestartet werden können. Beispiele dafür sind Waschmaschinen oder besonders gut isolierte Gefrierschränke, die nicht ständig laufen müssen.

Mitte 2022 eine Solaranlage (inkl. Speicher) bei euch beauftragt. Die Betreuung war sehr gut und die nächsten Schritte stets transparent.
von Alex M. aus Bruchsal

Positive Zukunftsaussichten

Es sieht so aus, als könne das Problem des zu geringen Eigenverbrauchs in Zukunft deutlich entschärft werden. An Stromspeichern wird weiter intensiv gearbeitet, zahlreiche Modelle sind bereits am Markt erhältlich. Smart Grids versprechen ebenfalls Erfolg, sind aber ein langfristiges Projekt, da zahlreiche Haushaltsgeräte nachgerüstet werden müssen.

Letzte Aktualisierung: 10.11.2023