Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung

Für die Warmwasserbereitung können Solarthermieanlagen relativ klein ausgelegt werden, etwa fünf Quadratmeter Kollektorfläche reichen gewöhnlich aus. Dabei kann ein relativ hoher Deckungsgrad erreicht werden, weil warmes Wasser auch im Sommer benötigt wird.

In den auf dem Dach montierten Solarkollektoren wird eine spezielle Solarflüssigkeit erhitzt, deren Wärmeenergie zum Beheizen des Warmwasserspeichers genutzt wird. Darüber hinaus wird eine Solarpumpe benötigt, die die erwärmte Solarflüssigkeit aus den Kollektoren zum Speicher und anschließend wieder zurück in die Solarkollektoren pumpt.

In der einfachsten Ausführung wird das warme Brauchwasser direkt aus dem Speicher entnommen. Daneben sind noch andere Varianten gebräuchlich, bei denen das Trinkwasser und das Heizungswasser getrennt bleiben. Möglich ist zu diesem Zweck, im Wärmespeicher selbst einen zweiten Speicher für das Trinkwasser zu montieren. Bei dieser „Tank im Tank Lösung“ erhitzt der Pufferspeicher den inneren Trinkwasserspeicher permanent.

Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass das Brauchwasser in einem separaten Frischwasserdepot zu speichern, in dem es zunächst nicht erwärmt wird. Erst bei der Entnahme wird das Wasser über einen Wärmetauscher erwärmt. Dazu kann ein externer Wärmetauscher am Pufferspeicher genutzt werden. Oft wird das entnommene Trinkwasser auch durch lange spiralförmige Rohre durch den Wärmespeicher geleitet und auf diese Weise erhitzt.

Eine Solarthermieanlage, die ausschließlich zur Warmwasserbereitung genutzt wird, kommt mit einer Kollektorfläche von etwa 1-1,5 Quadratmetern pro Person aus. Für einen Vierpersonenhaushalt sollten daher etwa fünf Quadratmeter ausreichen, wofür rund 1.500 Euro zu veranschlagen sind. Der Speicher sollte ein Fassungsvolumen von 50 bis 80 Litern pro Person aufweisen. Oft werden Speicher mit dem schon fast als „Standardgröße“ zu bezeichnenden Volumen von 300 Litern verwendet.

Die Preise solcher Speicher bewegen sich meist in der Größenordnung von 1.200 Euro. Die übrigen Kosten summieren sich auf etwa 1.500 Euro. Darin enthalten sind die Kosten der Verrohrung, der Solarpumpe und der Montage der gesamten Solaranlage. Die Gesamtkosten einer solchen Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung belaufen sich daher üblicherweise auf 4.200 Euro.

Allgemeine Aussagen hinsichtlich der Einsparpotenziale sind schwierig zu treffen. Die Solarthermieanlage wird meist so dimensioniert, dass sie im Sommer den Warmwasserbedarf voll deckt und in den anderen Jahreszeiten von der Heizung unterstützt wird. Steht das Haus im Sommer beispielsweise einige Wochen leer, beeinflusst das die Rentabilität negativ.

Typischerweise können die Energiekosten für Warmwasser um etwa 50 Prozent gesenkt werden. Bezogen auf die gesamten Energiekosten für die Heizung und die Warmwasserbereitung macht das üblicherweise 20 bis 30 Prozent aus.

Über die gesamte Lebensdauer der Anlage von mehr als 20 Jahren reichen die Einsparungen üblicherweise zumindest für eine schwarze Null. Bei zukünftig steigenden Energiekosten fällt die Rechnung positiver aus. Noch besser fällt die Bilanz aus, wenn die Installation der Solarthermieanlage mit anderen energiesparenden Maßnahmen kombiniert wird. In diesem Fall ist sogar eine staatliche Förderung für Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung möglich.