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Solarthermie in Mehrfamilienhäusern

Auch in Mehrfamilienhäusern kann eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung oder Heizunterstützung eingesetzt werden. Im laufenden Betrieb hilft die Solarthermie dabei, die Energiekosten zu senken. Regelmäßig sind Einsparungen von 30 bis 50 Prozent möglich.

Komponenten & Auslegung

Gegenüber herkömmlichen Solarthermieanlagen steigt die erforderliche Kollektorfläche und das benötigte Speichervolumen nicht proportional zur Anzahl der Hausbewohner, da sich das Nutzungsprofil bei einer großen Anzahl von Personen glättet. Nicht in allen Wohnungen wird beispielsweise gleichzeitig geduscht. Für die Warmwasserbereitung wird in Mehrfamilienhäusern ein Bedarf von rund einem halben Quadratmeter Kollektorfläche pro Hausbewohner angenommen, für die Heizunterstützung ein Bedarf von knapp zwei Quadratmetern.

Für ein Haus mit 20 Bewohnern wird also eine Kollektorfläche von rund 50 Quadratmetern benötigt. Ohne Heizunterstützung fällt der Bedarf erheblich geringer aus. Für das Volumen des Pufferspeichers sind 50 Liter pro Person ein gängiger Schätzwert. Ein wesentlicher Unterschied zum Einfamilienhaus besteht darin, dass bei der Trinkwasserversorgung ein spezieller Legionellenschutz erforderlich ist. Daher ist die Versorgung aus einem großen Warmwasserspeicher nicht möglich. Es bietet sich die Verwendung von Frischwasserdepots an, deren Wasser erst bei Entnahme über einen Wärmetauscher durch den Pufferspeicher erwärmt wird.

Hervorragender Service von der Kontaktaufnahme, über Planung, Installation der Solaranlage, inklusive Anschluss der Anlage.
von Karl P. aus München

Kosten und Rentabilität

Eine Rentabilitätsberechnung kann seriös nur im Einzelfall durchgeführt werden. Das liegt primär daran, dass es hier – im Gegensatz zum Eigenheim – nicht genügt, einfach die eingesparten Energiekosten zu berechnen. Entscheidend ist, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang diese Kosten auf die Mieter umgelegt werden können. Ratgeber der Branche machen es sich einfach und gehen davon aus, dass die Kosten über die Modernisierungsumlage auf die Kaltmiete umgelegt werden können.

Ganz abgesehen von der Frage, ob die erhöhte Kaltmiete am Markt durchsetzbar ist, kann das auch rechtlich schwierig sein. Im Streitfall sind die wirtschaftliche Verwendung der Mittel und die Einsparungen für den Mieter nachzuweisen.

Ein Fazit

Fest steht, dass unter dem Strich eine Solarthermieanlage auch im Mehrfamilienhaus mehr Kosten einsparen kann, als sie verursacht. Die Auswahl des optimalen Systems und die Klärung der Umlagefähigkeit der Kosten kann nur im Einzelfall von Spezialisten durchgeführt werden. Noch sind Solarthermieanlagen auf Mehrfamilienhäusern wenig verbreitet.

Letzte Aktualisierung: 13.10.2023