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Hybrid-Wechselrichter für Solaranlagen: Technik, Typen & Preise im Vergleich

Hybrid-Wechselrichter sind Solar- und Batterie-Wechselrichter in einem Gerät. Für viele Heimsysteme mit Solaranlage ist das äußerst attraktiv. Doch wie viel kostet ein Wechselrichter und rechtfertigen die Einsatzmöglichkeiten im Eigenheim den Preis? Sehen wir uns die Hybridwechselrichter Marken und ihre Optionen inklusive Batteriespeicher genauer an!

Was ist der Unterschied zwischen einem Wechselrichter und einem Hybrid-Wechselrichter?

Herkömmliche Wechselrichter, in denen meist mehrere Module zusammenlaufen (String-Wechselrichter), wandeln den von Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom um (AC). Dieser kann entweder im Haushalt genutzt werden (Eigenverbrauch)oder ins öffentliche Netzeingespeist werden (Netzeinspeisung).

Was ist ein Batteriewechselrichter?

Anders verhält es sich bei einem Batterie-Wechselrichter, auch als DC-DC-Wechselrichter bezeichnet. Hier erfolgt keine Umwandlung des Gleichstroms. Stattdessen leitet der Wechselrichter den Gleichstrom weiter, womit beispielsweise eine Batterie geladen oder eine Wallbox gespeistwerden kann. Das kann Ihnen dabei helfen, den Eigenverbrauch im Haushalt zu optimieren.

Was ist ein Hybrid-Wechselrichter?

Ein Hybrid-Wechselrichter ist ein vielseitigeres Gerät, man kann sagen, ein echter Alleskönner, denn hier werden die Funktionen eines herkömmlichen Wechselrichters mit dem eines Batteriewechselrichters kombiniert.

Heißt also: Ein Hybrid-Wechselrichter kann den Gleichstrom (DC) der Solarmodule in Wechselstrom umwandeln und ebenso die erzeugte Energie in einer Batterie speichern. Hierfür kommt beispielsweise ein Hybrid-Wechselrichter mit Stromspeicher infrage. Dieser versorgt dann wiederum das Hausnetz mit Energie, wenn sie im Haushalt benötigt wird.

Überblick zu den charakteristischen Unterschieden von normalen Wechselrichtern zu Batterie- und Hybrid-Wechselrichtern

EigenschaftenWechselrichterBatteriewechselrichterHybridwechselrichter
HauptfunktionWandelt DC in AC um.Leitet DC weiter, um Batterien zu laden oder andere Geräte zu speisen.Kombiniert DC-AC-Umwandlung mit Energiespeicherung und -verteilung.
VerwendungEigenverbrauch oder Netzeinspeisung.Optimiert Eigenverbrauch und ermöglicht die Ladung von Batterien.Optimiert Eigenverbrauch, speichert Energie und steuert Energiefluss.
EnergieflussUmwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom für sofortigen Gebrauch.Direkter Gleichstromfluss für Batterieladung und Geräteversorgung.Umwandlung von Gleichstrom, Speicherung und intelligente Verteilung.
VielseitigkeitGrundlegende Funktionen für Solarbetrieb.Optimiert Eigenverbrauch und Batterieladung.Umfassende Funktionen für Solarbetrieb und Energiespeicherung.

Funktionsumfang von Hybridwechselrichtern

Hybridwechselrichter bieten eine Vielzahl von Funktionen, die ihre Anwendung sinnvoll machen. Dazu gehören:

MPP-Tracker (Maximum Power Point Tracker)

Hybrid-Wechselrichter sorgen dafür, dass Solaranlagen über einen möglichst langen Zeitraum die maximal erreichbare Leistung bringen. Dieses Verfahren bezeichnet man auch als Maximum Power Point Tracking (MPPT). Die meisten Hybridwechselrichter sind mit zwei separaten MPP-Trackern ausgestattet, einige Modelle sogar mit drei.

Die MPP-Tracker passen die elektrische Belastung so an, dass die größtmögliche Leistung aus den Solarmodulen entnommen wird. In Fällen, in denen unterschiedliche Dachseiten (z. B. Ost und West) zur Verfügung stehen, werden zwei MPP-Tracker benötigt, um die Leistungsoptimierung zu gewährleisten. Gibt es noch ein separates Dach, beispielsweise auf einer Garage, wird auch ein dritter Wechselrichter fürs MPPT nötig.

Intelligente Anlagenüberwachung

Hybridwechselrichter verfügen über intelligente Anlagenüberwachungssysteme, damit der erzeugte Strom möglichst intelligent verteilt werden kann. Dazu trifft das eingebaute Energiemanagementsystem die Entscheidung, ob der Strom direkt

  • im Haushalt benötigt wird,
  • im Stromspeicher gelagert werden soll oder ob überschüssige Energie
  • ins Netz eingespeist werden kann.

Diese Prozesse trifft das System je nach Uhrzeit und Verbrauchssituation im Haus. Man kann also sagen, dass solch ein Wechselrichter smart agiert.

Für die Menschen im Haus bedeutet das eine möglichst effiziente Nutzung der selbstproduzierten Solarenergie und einen hohen Grad an Autarkie, die manuell nicht zu erreichen wäre.

Netzstabilisierung verstärken

Nicht nur die unmittelbaren Haushalte profitieren von dem intelligenten Energiemanagement des Hybrid-Wechselrichters. Seine Funktionen erlauben es auch auf Überkapazitäten im Netz zu reagieren. Das System kann also:

  • überschüssigen Strom aufnehmen
  • in Zeiten von Spitzenlasten die Energie des Solarspeichers oder der Solarmodule direkt nutzen.

So tragen Hybrid-Wechselrichter dazu bei, die Gesamteffizienz des Stromnetzes zu steigern und die Nachfrage besser zu regulieren. Für die Betreibenden kann das lukrative Möglichkeiten wie die Nutzung dynamischer Stromtarife ermöglichen.

Notstrom-Funktion bei Stromausfall

Ein weiterer Vorteil von Hybridwechselrichtern ist ihre Notstrom-Funktion. Im Falle eines Stromausfalls kann die im Batteriespeicher vorhandene Energie als Notstromaggregat dienen, um wichtige Geräte im Haus mit Strom zu versorgen.

Hybrid-Wechselrichter mit Notstromfunktion erfreuen sich wegen dieser Eigenschaft zunehmender Beliebtheit und kommen auch im Camping zum Einsatz. Die Notstromfunktion ist aber nicht bei allen Modellen gegeben, und daher beim Kauf extra zu überprüfen.

Fachlich kompetent und sympathisch bis zur Umsetzung begleitet. Wir haben hier Photovoltaik, Speicher und Wallbox installieren lassen.
von Thorsten P. aus Hamburg

Kosten und Preise von Hybrid-Wechselrichtern?

Die Verwendung eines Hybridwechselrichters kann also in vielen Fällen sinnvoll sein, da er die Effizienz der Solarenergieerzeugung optimiert, die Energienutzung intelligent steuert und im Notfall eine zuverlässige Stromquelle bietet.

Beim Kauf eines Wechselrichters sollten Sie allerdings genau auf die technischen Details der Angebote achten und unbedingt die Kosten und Preise vergleichen, um die beste Option für Ihre Solaranlage und Ihr intelligentes Energiemanagement zu finden.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Die Kosten für Wechselrichter können je nach Typ und Qualität variieren. Hochwertige Hybrid-Wechselrichter von namhaften Herstellern wie KOSTAL, Fronius oder SMA erhält man heutzutage in der Regel zwischen 1.000 € und 3.500 €. Diese Preis-Spanne berücksichtigt verschiedene Leistungsstufen und Modelle, die auf die Bedürfnisse von Haushalten mit Solaranlagen zugeschnitten sind.

Obwohl hybride Modelle auf den ersten Blick teurer erscheinen als einfache Wechselrichter, bieten sie den Vorteil, PV- und Batterie-Steuerung in einem Gerät zu vereinen. Auf lange Sicht kann dies zu erheblichen Einsparungen führen. Tatsächlich können Haushalte, die sich für einen Hybrid-Wechselrichter entscheiden, oft mehr als 1.000 € einsparen, da sie weniger zusätzliche Komponenten benötigen.

Mit den vielfältigen Möglichkeiten zum effizienten Eigenverbrauch ist die Anschaffung eines Hybrid-Wechselrichters letztendlich auch eine Entscheidung für nachhaltige Energie und mögliche Energieunabhängigkeit.

Welche Hybrid-Wechselrichter sind die besten?

Auf der Suche nach den bestbewerteten Hybrid-Wechselrichtern, haben wir die derzeit bekanntesten Marken und ihre Hybrid-Modelle untersucht. Für einen besseren Preis-Leistungs-Vergleich haben wir ausschließlich Hybrid Wechselrichter mit 10 kW und 3-phasiger Einspeisung betrachtet.

Bei der Betrachtung der beliebtesten Hybrid Wechselrichter-Angebote haben sich besonders die Hersteller Sungrow, Growatt, Huawei, SolaX, GoodWe, SMA, Fronius, Solis, Deye und Kostal hervorgetan. Hier treten auch einige Firmennamen auf, die der Wood Mackenzie Report von 2022 für allgemeine Wechselrichter Hersteller als Spitzenreiter definiert.

SMA als einziger Deutscher Hersteller schafft es in unserem Ranking nur auf Platz sechs, da die Produkte sowohl preislich als auch in Sachen Wirkungsgrad und Garantie von der (überwiegend chinesischen) Konkurrenz geschlagen werden.

Die 10 besten Hybrid Wechselrichter 10 kW 3-phasig (Stand: Oktober 2023)

Vergleich von Hybrid-Wechselrichtern
ModelltypHerstellerGarantieSpannungsbereichPreis*Wirkungsgrad (nEU)
Sungrow Hybrid SH10RT - V112Sungrow10 Jahre200 - 950 Volt2.111,25 €97,9 %
Growatt MOD 10KTL3-XHGrowatt10 Jahre600 V - 950 V1.145,19 €98,1 %
Huawei SUN2000-10KTLHuawei10 Jahre140 - 980 V1.630,90 €98,1 %
Hybrid SolaX Wechselrichter X3-10.0-D G4SolaX10 Jahre180 - 950 V1.899,00 €97,7 %
GoodWe ET Plus - GW10K-ETGoodWe5 Jahre200 - 850 Volt1.711,25 €97,5 %
SMA Hybrid Sunny Tripower 10.0SMA5 Jahre180 - 800 Volt3.297,50 €97,5 %
Fronius Symo Gen24 10.0 PlusFronius2 Jahre80 - 800 Volt3.148,75 €97,5 %
Solis S6 3P-Hybrid - 10 kWSolis5 Jahre200 - 850 Volt2.198,75 €97,5 %
Deye SUN-10K-SG04LP3-EUDeye5 Jahre160 - 800 V2.466,83 €97 %
Kostal Plenticore plus 10 G2Kostal10 Jahre120 - 720 Volt2.297,50 €96,5 %

*Preise können je nach Online-Shop abweichen

Worauf achten beim Kauf von Hybrid-Wechselrichtern?

Neben den starken Preisunterschieden können verschiedene technische Details beim Kauf eines Hybrid-Wechselrichters eine wichtige Rolle spielen.

Wie lange hält ein Wechselrichter? Hybrid-Wechselrichter im Test

Die Lebensdauer eines Hybrid-Wechselrichters ist beim Kauf von großer Bedeutung. Sie sollte bestenfalls nicht unter 20 Jahren liegen. Das stellt sicher, dass Sie den Wechselrichter während der gesamten Laufzeit Ihrer PV-Anlage (in der Regel mehr als 30 Jahre) nur einmal tauschen müssen.

Wechselrichter Tests und Erfahrungsberichte zu den beliebtesten Herstellern helfen Ihnen dabei, ein Gefühl zu bekommen, wie lang der gewünschte Hybrid-Wechselrichter hält.

Welche Garantie sollte man wählen?

Die gesetzliche Mindestgarantie beträgt zwei Jahre, die meisten modernen Wechselrichter werden aber mit einer fünfjährigen Garantie ausgestattet. In den oberen Modell-Beispielen werden von Herstellern Sungrow, Growatt, Huawei und SolaX auch zehn Jahre Garantie auf Hybrid-Wechselrichter angeboten. Das erscheint sinnvoll, angesichts der Nutzungsdauer von Solaranlagen, die über 20 Jahre betrifft.

Die meisten Wechselrichter verzeichnen nach aktuellen Testergebnissen nach 15 Jahren die ersten ertragsrelevanten Leistungsschäden. Es kann sinnvoll sein, sich beim gewählten Wechselrichter-Modell über eine Verlängerung des Garantiezeitraums zu informieren. Häufig ist dies mit einem kleinen Aufpreis möglich.

Eine zehnjährige Garantie deckt jene Jahre ab, in denen normalerweise noch keine Abschwächung der Leistung eintreten sollte. Diese Spanne zu wählen ist also sinnvoll, sofern der Preis des Hybrid-Wechselrichters dadurch nicht überverhältnismäßig steigt.

Was besagt der Wirkungsgrad bei Hybrid-Wechselrichtern?

Beim Kauf eines Hybrid-Wechselrichters ist der Wirkungsgrad eine der entscheidenden Größen. Im Idealfall, wie auch in unserer Preisübersicht, liegt der Wert zwischen 96 und 98 Prozent. Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel Anteil der Eingangsleistung tatsächlich als Wechselstrom abgegeben werden kann.

Wenig aussagekräftig ist der Spitzenwirkungsgrad, der nur bei idealen Wetterbedingungen erreicht werden kann. Für unsere Breitengrade wird daher in der Regel der sogenannte Europäische Wirkungsgrad angesetzt, wie auch in der Tabelle oben zu sehen.

Achtung: In allgemeinen Übersichten wird häufig nur der Spitzenwirkungsgrad angegeben, da dieser in der Regel höher ist. Der Blick ins Produktdatenblatt liefert aber schnell die nötigen Informationen zum aussagekräftigeren Europäischen Wirkungsgrad. Sollte ein Online-Shop diese technischen Details nicht bereitstellen, raten wir von einem Kauf über die jeweilige Seite ab.

Da ein höherer Wirkungsgrad zu einer effektiveren Nutzung der erzeugten Solarenergie führt, ist dieser Wert unbedingt beim Kauf zu überprüfen.

1-phasige oder 3-phasige Hybrid-Wechselrichter: Welche sind die richtige Wahl?

Bei der Auswahl eines Hybrid-Wechselrichters stehen 1-phasige und 3-phasige Modelle zur Verfügung. Diese Begriffe beziehen sich auf die Anzahl der Phasen, die der Wechselrichter in seinem Betrieb nutzt. Die Unterschiede:

1-phasige Hybrid-Wechselrichter: Diese Modelle sind auf Einphasenstrom ausgelegt und können in Deutschland bis zu einer Anschlussleistung von maximal 4,6 Kilovoltampere (kWA) verwendet werden. 1-phasige Hybrid-Wechselrichter sind besonders gut für den Einsatz in Privathaushalten geeignet, da die meisten Haushalte in Deutschland eine Einphasenstromversorgung haben. Hier ermöglichen sie eine effiziente Nutzung von Sonnenenergie.

3-phasige Hybrid-Wechselrichter: Im Gegensatz dazu sind 3-phasige Modelle auf den Einsatz in Dreiphasenstromnetzen ausgerichtet und transportieren sogenannten Drehstrom oder Starkstrom. Sie werden ab einer Anschlussleistung von mehr als 4,6 kWA benötigt und sind daher nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für Gewerbegebäude und größere Anlagen geeignet. 3-phasige Hybrid-Wechselrichter können den Strom in drei Phasen umwandeln und bieten eine höhere Leistungsfähigkeit, um den Anforderungen von Unternehmen und größeren Einrichtungen gerecht zu werden.

Hier gilt also: Die Größe der Anlage bestimmt die geeignete Art des Hybrid-Wechselrichters.

Welche Volt-Zahl ist für einen Hybrid-Wechselrichter passend?

Beachtet werden sollte auch, mit welcher Spannung der Hybrid-Wechselrichter den angeschlossenen Stromspeicher lädt. Also, ob der Hybrid-Wechselrichter 24 V oder 48 V bereitstellt.

Eine 24 V Spannung lässt sich in 230 V Netzstrom umwandeln, was für die Geräte im Haushalt passend ist. Sollen mit dem System auch E-Autos und Geräte über 2000 Watt versorgt werden, ist eine Batteriespannung von 48 V zu empfehlen.

Letzte Aktualisierung: 19.10.2023