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Der Wirkungsgrad eines Wechselrichters beeinflusst den Gesamtwirkungsgrad der Photovoltaikanlage entscheidend. Er entscheidet darüber, welcher Anteil des von den Modulen erzeugten Gleichstroms als Wechselstrom ins Netz eingespeist wird. Der Wirkungsgrad eines Wechselrichters hängt von der momentanen Leistung der PV-Anlage ab, also auch von der Sonneneinstrahlung. Der Europäische Wirkungsgrad gibt den durchschnittlichen Wirkungsgrad eines Wechselrichters unter typischen europäischen Wetterbedingungen an.
Wechselrichter weisen in unterschiedlichen Leistungsbereichen deutlich unterschiedliche Wirkungsgrade auf, weswegen die Angabe des Wirkungsgrads bei maximaler Leistung wenig aussagekräftig ist. Wechselnde Wetterbedingungen führen dazu, dass die Leistung der Solarmodule nur selten in der Nähe des theoretischen Höchstwerts liegt, meist erreichen die Module nicht einmal die Hälfte dieser Leistung. Der europäische Wirkungsgrad stellt einen gewichteten Mittelwert der Wirkungsgrade bei unterschiedlicher Leistung dar. Gemessen wird der Wirkungsgrad bei einer Leistung von 5, 10, 20, 30, 50 und 100 Prozent der Maximalleistung. Diese sechs Werte gehen mit einer Gewichtung von 3, 6, 13, 10, 48 und 20 Prozent in die Berechnung des europäischen Wirkungsgrads ein.
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SUCHENIn mehreren Internetforen wird diskutiert, ob die im Europäischen Wirkungsgrad vorgenommene Gewichtung der einzelnen Leistungsbereiche realistisch ist. Diese Diskussionen deuten auf ein fundamentales Missverständnis hin, weswegen einige Worte zu diesem Thema angebracht erscheinen. Die Gewichtung der beiden oberen Leistungswerte von 50 und 100 Prozent erscheint vielen zu hoch. Eine Leistung von annähernd 100 Prozent wird eigentlich nur an wolkenlosen Sommertagen erzielt, aber diese machen keine 20 Prozent des gesamten Jahres aus.
Ähnliches gilt für die Gewichtung des Wirkungsgrads bei einer Leistung von 50 Prozent der Maximalleistung, die mit 48 Prozent auf den ersten Blick ebenfalls zu hoch erscheint. Offenbar wurde bei der Festlegung der Gewichtung jedoch nicht darauf abgestellt, wie lange die entsprechenden Wetterbedingungen vorliegen. Stattdessen spiegelt die Gewichtung wider, welcher Anteil der jährlichen Gesamtstrahlung unter den jeweiligen Bedingungen eingestrahlt wird. Kurz und knapp zusammengefasst: Die Gewichtung ist nachvollziehbar gewährt. Heiße Sommertage gehen nicht gemäß ihrem zeitlichen Anteil, sondern gemäß ihrem Anteil am jährlichen Gesamtertrag in die Rechnung ein.
Wer am Wechselrichter spart, spart an der falschen Stelle. Die Einsparungen durch einen minderwertigen Wechselrichter stehen in keinem Verhältnis zum Ertragsverlust. Der Europäische Wirkungsgrad eignet sich zum Vergleich verschiedener Wechselrichtertypen deutlich besser als der maximale Wirkungsgrad, da er unter zumindest annähernd realistischen Bedingungen ermittelt wird.
Letzte Aktualisierung: 13.10.2023