So finden Sie die günstigste Solaranlage
Nahezu alle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich eine Photovoltaikanlage auch weiterhin rechnet. Unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten scheint die einfache Konfiguration, die auf aufwändige Maßnahmen zur Steigerung des Eigenverbrauchs verzichtet, die optimale zu sein.
Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt eine einfache Strategie. Ideal sei es, möglichst die gesamte verfügbare Dachfläche für Module zu nutzen und dabei gegebenenfalls auch zu ignorieren, ob dadurch die Grenze von zehn Kilowatt überschritten wird. Auf diese Weise seien Renditen von fünf Prozent oder mehr zu erzielen. Diese Einschätzung ist insofern bemerkenswert, als das Überschreiten der Zehn-Kilowatt-Grenze mit zwei erheblichen Nachteilen verbunden ist.
Die Einspeisevergütung ist für größere Anlagen niedriger. Auch die Verbraucherzentrale NRW hält es daher für nicht sinnvoll, diese Grenze nur knapp zu überschreiten. Wenn das Dach aber genügend Platz für mehr als zwölf Kilowatt biete, solle dieser auch genutzt werden.
Es scheint, als sei die Kurzstudie der Verbraucherzentrale NRW die erste Studie, die auch für das private Eigenheim zu dem Ergebnis kommt, dass mit der Größe der Anlage automatisch auch die Rendite steigt. Der Grund für diese Abweichung von älteren Untersuchungen liegt in der Preisentwicklung des letzten Jahres. Die Modulpreise sind erheblich stärker gesunken als der komplette Anschaffungspreis einer Photovoltaikanlage. Das hat zur Folge, dass die Grenzkosten für jedes weitere Kilowatt Leistung deutlich gesunken sind. Aktuell belaufen sich die durchschnittlichen Investitionskosten einer Photovoltaikanlage auf etwa 1.300 Euro pro Kilowatt.
Aber die Zusatzkosten, wenn beispielsweise statt sieben Kilowatt acht Kilowatt installiert werden, sind deutlich niedriger als 1.300 Euro. Je weniger die Module zu den Gesamtkosten beitragen, desto größer wird der Unterschied zwischen den durchschnittlichen Kosten pro Kilowatt und den Grenzkosten für das letzte Kilowatt. Daher wird es mit sinkenden Modulpreisen zunehmend rentabler, möglichst viele Module zu installieren.
Selbstverständlich ist der Eigenverbrauch lukrativer als die Einspeisung von Solarstrom. Für jede eingespeiste Kilowattstunde erhält der Anlagenbetreiber lediglich die Einspeisevergütung, die aktuell nur noch wenig mehr als 11 Cent beträgt. Die Ersparnis durch jede selbst verbrauchte Kilowattstunde beträgt hingegen nahezu 30 Cent, abhängig vom individuellen Strompreis. Reicht die Differenz aus, um die Investition in einen Stromspeicher zu rechtfertigen? Aktuelle Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass Stromspeicher nicht rentabel sind.
Die Stiftung Warentest und auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme kommen zu ähnlichen Ergebnissen: Zwar rechnet sich auch eine Photovoltaikanlage mit Speicher, aber ohne Stromspeicher sind höhere Renditen erzielbar. Kritisch wird insbesondere die Lebensdauer der Speicher eingeschätzt. Wenngleich moderner Lithium-Ionen-Speicher eine Lebensdauer von deutlich über zehn Jahren aufweisen, ist während der typischen Betriebsdauer einer Photovoltaikanlage dennoch ein Austausch des Speichers erforderlich. Dadurch wird die Rendite der Anlage erheblich geschmälert.
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SUCHENStromspeicher eignen sich hervorragend, um das Einspeiseprofil einer Photovoltaikanlage zu glätten. Die Integration der Photovoltaikanlagen in das Stromnetz wird dadurch erheblich einfacher. Deswegen existieren zahlreiche Förderprogramme für Stromspeicher. Neben einem Förderprogramm des Bundes haben einige Länder eigene Programme aufgelegt. Auch einige regionale Energieunternehmen bieten Komplettsysteme mit Speicher zu vergünstigten Konditionen an. Wo solche regionalen zusätzlichen Fördermöglichkeiten bestehen, kann die Einschätzung der Rentabilität selbstverständlich positiver ausfallen.
Der Standort der Solaranlage hat erheblichen Einfluss auf die Rendite. An guten Standorten ist ein jährlicher Ertrag von deutlich über 1.000 Kilowattstunden pro Kilowatt möglich, an besonders schlecht geeigneten Standorten weniger als 900 Kilowattstunden. Grob gesprochen sind südliche Standorte besser als solche in nördlichen Landesteilen, wie aus der Einstrahlungskarte des Deutschen Wetterdienstes deutlich wird. Erheblich geringer ist der Einfluss der Dachneigung und der Ausrichtung des Dachs. Optimal sind eine südliche Ausrichtung und eine Neigung von rund 30 Grad. Aber selbst größere Abweichungen hiervon führen nur zu moderaten Ertragseinbußen, solange das Dach eher nach Süden als nach Norden weist.
Der Eigenverbrauch steigt deutlich, wenn große Stromverbraucher den erzeugten Strom in den Mittagsstunden direkt verbrauchen. Als Beispiel für den normalen Haushalt wird gerne die Waschmaschine genannt - vermutlich auch deswegen, weil es gar nicht leicht ist, in der Standardausstattung eines Privathaushalts ein zweites Beispiel zu finden.
Wärmepumpen gehören sicher nicht zur Standardausstattung eines privaten Haushalts, sind aber in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage noch eher eine Überlegung wert, als sie es ohnehin schon sind. Mit Blick auf die Gesamtenergiekosten eines Haushalts (Strom + Heizung) ist die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe nahezu unschlagbar. Ähnliches gilt auch für Ladesäulen für Elektroautos, sofern ein Elektroauto vorhanden ist und tagsüber aufgetankt werden kann.
Aufgrund der ständig sinkenden Anschaffungskosten rechnet sich eine Photovoltaikanlage auch dann, wenn der größte Teil des Stroms ins Netz eingespeist wird. Ein höherer Eigenverbrauch ermöglicht höhere Renditen, rechtfertigt aber nicht die relativ hohe Investition in einen Stromspeicher.
Letzte Aktualisierung: 24.07.2023