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Die Marktprämie bildet das Kernstück der Strategie, Photovoltaikanlagen in den Strommarkt zu integrieren. Sie soll sicherstellen, dass eine direkte Vermarktung von Strom nicht weniger lukrativ ist als die Inanspruchnahme der Einspeisevergütung.
Wer seinen Strom über die Einspeisevergütung vergütet bekommt, hat wenig Anreiz, sich marktkonform zu verhalten. Er erhält eine fixe Vergütung für jede Kilowattstunde, unabhängig davon, wie hoch die Nachfrage nach Strom aktuell ist. Das Marktprämienmodell verfolgt das Ziel, Photovoltaikanlagen in den Strommarkt zu integrieren und somit ein marktwirtschaftliches Verhalten zu fördern. Im Zentrum dieses Modells steht die Marktprämie. Diese wird Anlagenbetreibern gezahlt, die ihren Strom selbst vermarkten. Sie errechnet sich aus der Differenz des tatsächlichen Strompreises an der Strombörse und der Höhe der Einspeisevergütung für die jeweilige Photovoltaikanlage.
Wer seinen Strom also exakt zum Durchschnittspreis an der Strombörse veräußert, erhält genau dieselbe Vergütung, die er auch über die Einspeisevergütung erhielte. In diesem Fall gilt die einfache Gleichung Verkaufserlös + Marktprämie = Einspeisevergütung. Mehr als die Einspeisevergütung kann erlöst werden, wenn der Strom zu überdurchschnittlichen Preisen verkauft wird. Das Marktprämienmodell geht davon aus, dass überdurchschnittliche Preise dann erzielt werden, wenn einer hohen Nachfrage ein niedriges Angebot gegenübersteht. Indirekt werden Anlagenbesitzer also motiviert, ihren Strom marktgerecht anzubieten.
Bisher konnte der typische private Anlagenbesitzer in der Tat wenig tun, um den Verkaufspreis seines Stroms zu beeinflussen. Wer aber einen hohen Eigenverbrauch hat und notfalls kurzfristig auf seinen Strom verzichten kann, kann ihn am Regelenergiemarkt anbieten. Hier werden Flexibilitätsreserven gehandelt, mit denen kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden. Benötigt werden sie in der Praxis selten, aber schon das Bereithalten der Kapazität wird vergütet.
Da es sich um sehr kurzfristige Reserven handelt, können auch Photovoltaikanlagen zeitweise diese Funktion übernehmen. Für wenige Minuten ist die Stromerzeugung sehr genau vorhersagbar. Stromspeicher erhöhen auch die Flexibilität normaler Privathaushalte, denen dieser Weg damit ebenfalls grundsätzlich offen steht. Dabei geht es nicht darum, Strom aus dem Speicher ins öffentliche Netz einzuspeisen. Möglich ist aber, kurzfristig auf das Speichern von Strom zu verzichten und die Einspeisung ins Netz auf diese Weise hochzufahren.
Schließlich besteht für Privatkunden auch noch die Möglichkeit, die Dienste spezialisierter Stromhändler in Anspruch zu nehmen, die sich auf die Vermarktung von Strom aus Privatanlagen spezialisiert haben. Diese Anbieter garantieren üblicherweise, dass der Kunde mit der Direktvermarktung niemals weniger erlöst, als er über die Einspeisevergütung eingenommen hätte.
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SUCHENIn gewissem Sinne ist die Marktprämie ihrer Zeit voraus. Sie soll Anlagenbesitzer zu einer marktkonformen Steuerung der Stromproduktion animieren, obwohl die technischen Möglichkeiten dazu sehr limitiert sind. Neue Techniken – als Stichworte seien Stromspeicher und Smart Grids genannt – können das zukünftig ändern.
Letzte Aktualisierung: 24.07.2023