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Photovoltaik in der Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Gebäude oder Flächen eigenen sich sehr gut für den Betrieb einer Photovoltaikanlage, da große Flächen zur Verfügung stehen. Meist können Dachflächen mehrerer Gebäude genutzt werden. Oft kommt auch die Installation einer Freiflächenanlage in Betracht.

Dachflächen nutzen

Auch Landwirte, die keine zur Nahrungsherstellung genutzten Flächen in Photovoltaik Areale umwandeln möchten, verfügen meist über hinreichend große Flächen, die bislang ungenutzt sind. Die Dächer von Wohnhäusern, Scheunen, Lagerhallen oder sonstigen Gebäuden bieten nahezu immer größere Flächen zu Nutzung für die Photovoltaik, als typische Einfamilienhäuser im städtischen Raum. Landwirte profitieren aber nicht nur von den Kostenvorteilen größerer PV-Anlagen gegenüber Kleinanlagen, sondern auch von zahlreichen zusätzlichen Fördermöglichkeiten.

Welche Förderprogramme genutzt werden können, ist regional unterschiedlich, oft handelt es sich um Programme der Bundesländer. Aber nahezu überall existieren spezielle Programme zur Verbesserung der Energieeffizienz kleiner und mittlerer Unternehmen, die sowohl Beratungsleistungen als auch Investitionsförderungen beinhalten. Wer selbst keine Photovoltaikanlage betreiben möchte, kann sich auch für eine Verpachtung von Dachflächen auf betrieblichen Gebäuden entscheiden. So lassen sich ohne eigenen Aufwand zusätzliche Einnahmen erzielen. Die Höhe der Einnahmen hängt selbstverständlich von der Größe und der Lage des Dachs ab, aber für ein typisches Scheunen- oder Hallendach sind mehr als 1.000 Euro pro Jahr durchaus realistisch.

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von Sandra R. aus Nördlingen

Kosten und Ertrag einer Beispielanlage

Eine Dachfläche einer kleineren Scheune oder Lagerhalle weist typischerweise eine etwa 10x40 Meter große Fläche auf. Darauf kann eine PV-Anlage mit einer Leistung von rund 40 Kilowatt installiert werden. Den größten Kostenfaktor bilden die Solarmodule, etwa 40.000 Euro sind für eine Photovoltaikanlage dieser Größe realistisch, wenn auf eine gute Qualität Wert gelegt wird. Benötigt wird ebenfalls ein Wechselrichter. Die Montage der Photovoltaik-Module und die Installation der elektrischen Einrichtung sind ein wenig einfacher und preiswerter als auf Wohngebäuden. Den Gesamtkosten von 65.000 Euro steht ein jährlicher Stromertrag von ca. 36.000 bis 40.000 Kilowattstunden gegenüber. Dafür erhält der Betreiber eine Einspeisevergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Ein kurzer ökologischer Vergleich mit Biomassekraftwerken

Für Landwirte kommt als Alternative der Anbau von Mais zur Energiegewinnung aus Biomasse in Betracht. Es ist kein Zufall, dass insbesondere Umweltverbände zunehmend von der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zur Strom- und Brennstoffgewinnung abrücken. Auch die Politik geht zunehmend auf Distanz, bislang allerdings nur zum Biosprit.

Der Einsatz der Photovoltaik in der Landwirtschaft weist zwei wesentliche Vorteile gegenüber dem Anbau von Biomassepflanzen auf. Erstens müssen nicht zwingend Flächen umgewidmet werden, die bislang zur Nahrungsmittelherstellung genutzt werden. Photovoltaik funktioniert auch auf bislang brachliegenden Flächen. Zweitens ist der Flächenverbrauch selbst dann deutlich geringer, wenn bisherige landwirtschaftliche Anbauflächen genutzt werden. Weniger als zehn Prozent der Fläche werden benötigt, um dieselbe Menge Strom zu produzieren.

Letzte Aktualisierung: 13.10.2023