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Solarer Deckungsgrad

Der solare Deckungsgrad ist eine für den Anlagenbetreiber wichtige Information zur Leistungsbeschreibung der Solarthermieanlage. Als solarer Deckungsgrad wird der Anteil der benötigten Wärmeenergie bezeichnet, der von der Solaranlage geliefert wird.

Der typische solare Deckungsgrad in einem Einfamilienhaus

Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung liefern rund die Hälfte der zur Wassererwärmung jährlich benötigten Energie. Im Sommer wird der Energiebedarf nahezu vollständig gedeckt, in den anderen Jahreszeiten muss die Heizung einen Teil der Warmwasserbereitung übernehmen. Im Gegensatz dazu liegt der solare Deckungsgrad einer Solarthermieanlage mit Heizunterstützung typischerweise zwischen 30 und 35 Prozent.

Anlagen mit Heizunterstützung

Ein höherer Deckungsgrad als 35 Prozent ist durchaus erreichbar, allerdings wäre eine Vergrößerung der Solarthermieanlage dazu der falsche Weg. Selbst um 35 Prozent zu erreichen, muss die Anlage schon so dimensioniert sein, dass sie im Sommer mehr Energie liefert als benötigt wird. Noch wesentlich darüber hinauszugehen, erhöht zwar den solaren Deckungsgrad, aber der Preis für jedes weitere Prozent ist so hoch, dass dieser Weg unwirtschaftlich wäre. Um den solaren Deckungsgrad auf Werte von etwa 50 Prozent zu steigern, empfiehlt es sich daher, den Bedarf an Heizenergie im Winter zu senken. Je geringer der Gesamtbedarf ist, desto größer ist der relative Anteil der von der Solaranlage gelieferten Energie. Welcher Weg zur Senkung des Heizbedarfs optimal ist, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Im Betracht kommen eine Modernisierung der Heizung, eine Dämmung des Gebäudes oder auch die Anschaffung einer Wärmepumpe.

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von Björn R. aus Hagen

Die Wirtschaftlichkeit entscheidet

Der optimale solare Deckungsgrad ist also keine Frage der Technik, sondern das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsberechnung. Das Grundproblem besteht darin, dass die Solaranlage die meiste Energie dann liefert, wenn die wenigste Energie benötigt wird. Mit einer entsprechend großen Kollektorfläche und saisonalen Speichern sind theoretisch Deckungsgrade nahe 100 Prozent möglich. Die Kosten stünden allerdings in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Nutzen, da eine solche Anlage im Sommer weit überdimensioniert wäre. Als Richtwert für die optimale Auslegung einer Anlage mit Heizunterstützung gilt eine Kollektorfläche von 4 Quadratmetern pro Person. Pro Quadratmeter Kollektorfläche werden etwa 50 bis 60 Liter Speichervolumen benötigt.

Letzte Aktualisierung: 15.08.2023