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Steuern & Gewerbeanmeldung – Regelung ab 2023

Gute Nachrichten für Betreiber von privaten Photovoltaik-Anlagen! Ab dem 1. Januar 2023 entfällt die Umsatzsteuer für Lieferung, Erwerb, Einfuhr und Installation kleinerer Solaranlagen, wie sie auf Einfamilienhäusern zu finden sind. Hier erfahren Sie, wie Sie dadurch von einer deutlichen Kostenersparnis profitieren können.

Bundesweite Vereinheitlichung

Über die Pflicht zur Gewerbeanmeldung entscheiden in Grenzfällen die Bundesländer, weswegen die Frage der Anmeldungspflicht für private Photovoltaikanlagen lange uneinheitlich gehandhabt wurde. Ab 2023 ist jedoch bundesweit keine Gewerbeanmeldung mehr erforderlich, um eine private Solaranlage zu betreiben. Die bürokratischen Hürden wurden abgebaut, und Sie können sich ganz auf die Nutzung Ihrer Solarenergie konzentrieren.

Zusätzliche Steuer-Ersparnis: Die Einnahmen, die Sie aus dem Betrieb Ihrer Solaranlage erzielen, sind für 2023 vollständig steuerfrei. Das bedeutet, dass Sie Ihre Gewinne vollständig behalten können und keine Steuern auf Ihre Energieerzeugung zahlen müssen. Diese erfreulichen Steuerentlastungen wurden durch einige Änderungen im novellierten Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erreicht, das seit dem 30. Juli 2022 in Kraft ist. Obwohl das EEG bereits gültig ist, treten die meisten Regelungen, die Ihnen diese Vorteile bringen, erst im nächsten Jahr in Kraft.

Umsatzsteuer

Bis 2023 wurde der Betrieb einer Photovoltaikanlage steuerrechtlich als unternehmerische Tätigkeit eingestuft. Das bedeutet, dass für die erhaltene Einspeisevergütung eine Umsatzsteuer von 19 Prozent an das Finanzamt abzuführen ist. Diese wird allerdings nur weitergereicht, der Anlagenbesitzer stellt diese Umsatzsteuer seinerseits dem Netzbetreiber in Rechnung. Bei der im EEG festgeschriebenen Einspeisevergütung handelt es sich immer um einen Nettobetrag, den der Netzbetreiber zuzüglich der Umsatzsteuer an den Betreiber der Photovoltaikanlage auszahlt. 

Seit dem 1. Januar 2023 profitieren alle Betreiber von Photovoltaikanlagen auf und in der Nähe von Privatwohnungen sowie auf öffentlichen und anderen gemeinnützigen Gebäuden von einer Umsatzsteuerbefreiung. Und zwar alle mit Photovoltaikanlagen bis zu einer installierten Bruttoleistung von 30 kWp, einschließlich Stromspeicher. Eine besondere Neuerung ist, dass Betreiber von Photovoltaikanlagen die Kleinunternehmerregelung ohne finanzielle Nachteile anwenden können. Bisher mögliche Vorsteuerabzüge, die einen Verzicht auf die Kleinunternehmerregelung erforderlich gemacht haben, entfallen ab 2023.

Für bereits vor dem 1. Januar 2023 in Betrieb genommene Photovoltaikanlagen gelten die bisherigen Regelungen und Wahlmöglichkeiten zur Umsatzsteuer fort. Wenn Betreiber beispielsweise 2022 die Regelbesteuerung gewählt haben, gilt diese auch für 2023. Dennoch wird empfohlen, möglichst schnell wieder den Status eines Kleinunternehmers anzunehmen, da dies ohne steuerliche Nachteile möglich ist, sobald der Berichtigungszeitraum von 5 Jahren abgelaufen ist.

Vom ersten Kontakt bis zur Abnahme eine tolle Arbeit. Die PV-Anlage läuft sehr zufriedenstellend. Handwerklich top. Sehr empfehlenswert!
von Marc A. aus Kaufering

Versteuerung der Einnahmen

Dank der Steuerfreiheit für Photovoltaikanlagen ab 2023 müssen Betreiberinnen und Betreiber von kleinen PV-Anlagen keine separate Steuererklärung für ihre Anlage mehr abgeben. Allerdings gibt es auch einen Nachteil: Die Ausgaben für Reparaturen und Anschaffungskosten können nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden.

Es gibt jedoch einen legalen Trick, um einen Teil der Kosten vom Fiskus erstattet zu bekommen. 20 Prozent der Kosten für Installation und Wartung können als Handwerksleistung weiterhin abgezogen werden, jedoch maximal bis zu 1.200 €.

Für diejenigen, die schon länger mit dem Gedanken spielen, eine Photovoltaikanlage zu installieren, gibt es nun weniger Hindernisse aufgrund der Steuerbefreiung. Allerdings sollte beachtet werden, dass trotzdem eine gewisse Buchhaltung notwendig ist, um von den steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Eine professionelle Steuerberatung kann sicherstellen, dass Sie die neuen Regelungen für Photovoltaikanlagen vollständig verstehen und sie optimal nutzen, um Ihre Steuerlast zu minimieren und finanzielle Vorteile aus Ihrer umweltfreundlichen Investition zu ziehen.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2023