Die laufenden Betriebskosten einer Solarthermieanlage sind relativ niedrig, typischerweise liegen sie in der Größenordnung von 1,5 Prozent des Anschaffungspreises pro Jahr. Die Kosten setzen sich im Wesentlichen zusammen aus den Wartungskosten und den Kosten für die Versicherung.
Solarthermie Wartungskosten
Ein Blick auf die Liste der jährlich vorzunehmenden Kontrollen könnte den Eindruck erwecken, dass hierfür erhebliche Solarthermie Kosten anfallen. Allerdings handelt es sich nahezu ausschließlich um kurze Sichtprüfungen, die in wenigen Minuten oder gar Sekunden vorgenommen werden können. Die Messwerte der Steuerung müssen auf Plausibilität überprüft werden, die Pumpe und die Solarkollektoren müssen kurz in Augenschein genommen werden. Nur geringfügig aufwändiger ist die Prüfung der Solarflüssigkeit, für die eine Probe entnommen werden muss. Lediglich im zeitlichen Abstand von mehreren Jahren ist eine genauere Inspektion der Anlage erforderlich, die auch die mechanische Stabilität der Montagevorrichtung der Kollektoren umfasst. Etwa zwei- bis dreimal muss während der Lebensdauer der Anlage die Solarflüssigkeit gewechselt werden. Durchschnittlich ist mit jährlichen Kosten von etwa 50 bis 70 Euro für die Wartung zu rechnen.
Kosten für die Versicherung der Solarthermieanlage
Auch der Versicherungsschutz für eine Solarthermieanlage ist relativ preiswert. Empfehlenswert ist eine Versicherung, die im Fall einer Beschädigung oder eines Diebstahls den entstandenen Schaden ersetzt. Da die Kollektoren sich im Freien befinden, sind wetterbedingte Schäden oder auch Vandalismus durchaus denkbar. Weitere Versicherungen sind nicht unbedingt erforderlich, werden aber in Komplettpaketen so günstig angeboten, dass sich der Abschluss dennoch lohnen kann. Dazu gehören eine Ertragsausfallversicherung und eine Haftpflichtversicherung. Ertragsausfallversicherungen ersetzen den im Fall eines Schadens entgangenen Ertrag der Solarthermieanlage, meist für einen Zeitraum von einem Jahr. Dabei handelt es sich um ein durchaus überschaubares Risiko, das nicht zwingend abgesichert werden muss. Eine Haftpflichtversicherung ist ebenfalls nicht zwingend erforderlich, da entsprechende Schadensereignisse sehr unwahrscheinlich sein. Um Dritte zu schädigen, müssten Teile der Anlage schon vom Dach fallen, was sehr selten geschieht. Hinzu kommt, dass dies zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt geschehen müsste, da die Haftpflicht nur Schäden abdeckt, die anderen zugefügt werden. Ohne Haftpflichtversicherung bleiben die Versicherungskosten meist unter 100 Euro pro Jahr.
Stromkosten für die Umwälzpumpe
Die Stromkosten einer Solarthermieanlage sind ebenfalls sehr niedrig. Die Steuerung verbraucht kaum Strom, lediglich die Pumpe verursacht einen gewissen Stromverbrauch, der allerdings in den letzten Jahren rapide gesunken ist. Ältere Pumpen waren mit deutlich über 100 Watt noch wahre Stromfresser, aber heute sind 20 bis 30 Watt typisch. Angeboten werden auch Hocheffizienzpumpen, die weniger als zehn Watt benötigen. Insgesamt ist mit jährlichen Stromkosten von 20 bis 30 Euro zu rechnen.
Einfluss auf die Rentabilität
Die gesamten Betriebskosten bewegen sich für typische Solarthermieanlagen in Einfamilienhäusern in der Größenordnung von 150 bis 200 Euro pro Jahr. Diese Kosten für den laufenden Betrieb beeinflussen die Wirtschaftlichkeit nur geringfügig, zumal die Rentabilitätsprognosen aufgrund der Unsicherheit der künftigen Energiepreisentwicklung ohnehin erhebliche Unschärfen aufweisen.