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Photovoltaik Inbetriebnahmeprotokoll

Das Inbetriebnahmeprotokoll einer Photovoltaikanlage ist in mehrfacher Hinsicht unverzichtbar. Der Besitzer der Solaranlage weist damit zunächst das Datum der Inbetriebnahme gegenüber dem Netzbetreiber nach. Darüber hinaus dient das Protokoll als Nachweis gegenüber der Versicherung, dass sich die Anlage in technisch einwandfreiem Zustand befand. Auch im Rahmen der Gewährleistungspflicht des Montagebetriebs spielt das Protokoll eine wichtige Rolle.

Das Datum der Inbetriebnahme

Die Einspeisevergütung unterliegt einer monatlichen Degression, deswegen gehört das Datum der Inbetriebnahme zu den wirklich wichtigen Angaben im Inbetriebnahmeprotokoll. Der Monat der Inbetriebnahme entscheidet über die Höhe der Einspeisevergütung während der nächsten 20 Jahre. Im Sinne des EEG gilt eine PV-Anlage als in Betrieb genommen, wenn sie erstmals Strom produziert, der außerhalb der Anlage auch tatsächlich genutzt wird. Das ist dann von Bedeutung, wenn es – aus welchen Gründen auch immer – zu einer Verzögerung beim Netzanschluss kommen sollte.

Wenn mit dem Strom der Photovoltaikanlage für eine Sekunde eine Glühbirne versorgt wird, ist die Anlage in Betrieb genommen worden. Solange nur Strom erzeugt wird, der am Anschlusspunkt nicht genutzt oder eingespeist wird, ist das nicht der Fall. Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme muss gegebenenfalls nachgewiesen werden. Dies kann mittels des Photovoltaik-Inbetriebnahmeprotokolls geschehen.

Lückenlose Dokumentation

Das Inbetriebnahmeprotokoll enthält eine große Vielzahl an Detailinformationen. Es wird während der Inbetriebnahme erstellt, wobei ein Vertreter des Installationsbetriebs und der Anlagenbesitzer oder ein bevollmächtigter Vertreter anwesend sein müssen. Ein Mitarbeiter des Netzbetreibers sollte anwesend sein, dies ist allerdings nicht zwingend vorgeschrieben. Festgehalten werden im Protokoll zunächst die persönlichen Daten des Betreibers sowie der genaue Standort der Photovoltaikanlage. Ebenso finden sich im Inbetriebnahmeprotokoll Angaben zur Nennleistung der Solaranlage, zur Zahl der Module und der Modulstränge sowie zur Ausrichtung und Neigung des Dachs.

Des Weiteren werden alle Details des elektrischen Anschlusses der Anlage genau festgehalten. Dazu zählen Angaben zum Typ und zur Anzahl des Wechselrichters beziehungsweise der Wechselrichter sowie präzise Angaben zum Installationsort sämtlicher Schalter. Aus dem Protokoll muss auch ersichtlich sein, dass die Photovoltaikanlage den Anforderungen des Netzbetreibers hinsichtlich der Fernsteuerbarkeit genügt. Schließlich ist auch die Lage aller stromführenden Leitungen in einer Skizze festzuhalten, dazu zählen auch die Erdungen der Anlage und des Überspannungsschutzes.

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von Mark B. aus Koblenz

Auch Messwerte gehören ins Inbetriebnahmeprotokoll

Neben dieser detaillierten Dokumentation der Installation muss das Protokoll auch Messwerte enthalten, die während der Inbetriebnahme aufgenommen wurden. Dazu gehören die erzeugte Leistung und die Sonneneinstrahlung zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Zusätzlich wird der ordnungsgemäße Zustand der PV-Anlage nachgewiesen, indem Leerlaufspannungen und Kurzschlussströme sämtlicher Strings dokumentiert werden. Auch die korrekte Arbeitsweise des Einspeisezählers muss bei der Inbetriebnahme nochmals überprüft und dokumentiert werden.

Wozu wird das Protokoll benötigt?

Der Anlagenbetreiber weist den ordnungsgemäßen Zustand der Photovoltaikanlage gegenüber dem Netzbetreiber und gegebenenfalls gegenüber seiner Versicherung nach. Auch bei Gewährleistungsansprüchen gegenüber dem Hersteller muss die fachgerechte Installation der PV-Anlage nachgewiesen werden. Darüber hinaus weist er mit dem Protokoll nach, wann die Anlage in Betrieb genommen wurde. Der Montagebetrieb benötigt das Protokoll als Nachweis, alle Arbeiten ordnungsgemäß durchgeführt zu haben. Der Netzbetreiber kann anhand des Inbetriebnahmeprotokolls den Ertrag der PV-Anlage grob prognostizieren und der Feuerwehr im Notfall sicherheitsrelevante Daten zur Verfügung stellen.

Das Inbetriebnahmeprotokoll ist ein Muss!

An einem vorschriftsmäßig erstellten Inbetriebnahmeprotokoll führt kein Weg vorbei, es ist bei der Inbetriebnahme der Solaranlage zwingend zu erstellen. Montagebetriebe nutzen oft eigene Vordrucke, die aber alle dieselben Informationen enthalten sollten. Wer sich vorab über die zu protokollierenden Daten informieren möchte, findet beim BDH Köln ein Musterprotokoll.

Letzte Aktualisierung: 18.09.2023