Photovoltaik Versicherung

Nahezu jedes Risiko im Zusammenhang mit einer Photovoltaikanlage kann durch eine spezielle Photovoltaik Versicherungen abgedeckt werden. Dazu zählen neben Schäden an der Anlage auch Haftpflichtschäden, bei denen Schadensersatzansprüche Dritter beglichen werden müssen.

Durch eine Photovoltaikanlage kann Unbeteiligten ein Schaden entstehen. Eine naheliegende mögliche Schadensursache ist das Herabfallen der Photovoltaik-Module vom Dach, beispielsweise bei einem schweren Sturm. Hier können sowohl Sach- als auch Personenschäden in unkalkulierbarer Höhe entstehen. Möglicherweise noch größere Schäden können verursacht werden, wenn der Blitzschutz beziehungsweise Überspannungsschutz im Ernstfall nicht ordnungsgemäß funktioniert. Werden hohe Spannungen ins Stromnetz eingekoppelt, sind Schäden an der Netzinfrastruktur des Netzbetreibers ebenso denkbar wie Schäden bei anderen ans Netz angeschlossenen Kunden. Dieses Schadensereignis ist sehr unwahrscheinlich. Wenn es jedoch eintritt, ist die mögliche Schadenshöhe auch in diesem Fall nicht vorhersehbar und kann die eigenen finanziellen Möglichkeiten deutlich übersteigen.

Auch eine Beschädigung der Anlage selbst kann versichert werden. Mögliche Schadensursachen sind Unwetter oder auch Vandalismus. Auch ein Diebstahl der Photovoltaik-Module ist denkbar. Empfehlenswert ist eine solche Photovoltaik-Versicherung in jedem Fall, in manchen Fällen ist sie sogar unverzichtbar. Die Logik ist ähnlich wie bei einer Vollkaskoversicherung für das Auto. Wird die Photovoltaikanlage fremdfinanziert und werden gegebenenfalls sogar die Einnahmen als Sicherheit abgetreten, wird die Bank auf eine solche Absicherung bestehen.

Eine Ertragsausfallversicherung ist meist in kombinierten Versicherungspolicen als angenehmer Zusatznutzen enthalten. Sie sichert die entgangenen Erträge ab, falls die PV-Anlage infolge eines Schadens keinen Strom liefert. Meist ist die Leistungsdauer auf einige Monate beschränkt, einige Anbieter ersetzen den Ertragsausfall für bis zu einem Jahr. Es handelt sich dabei jedoch um ein Risiko, das meist auch privat getragen werden kann, ohne einen finanziellen Ruin zu riskieren. Daher ist diese Versicherung nicht zwingend erforderlich. Einige Photovoltaik-Versicherungen locken Kunden daher mit hohen täglichen Ausfallpauschalen, die den tatsächlichen Ertragsausfall weit übersteigen.

Diese Art der Photovoltaik-Versicherung deckt alle Schäden ab, die im Zuge der Montage der Photovoltaikanlage entstehen. Das betrifft sowohl Schäden an der Anlage als auch Schäden am Gebäude. Versichert sind ebenfalls Schäden während der Lagerung der zu montierenden Teile auf dem eigenen Grundstück. Hier ist in erster Linie an einen Diebstahl zu denken, denkbar sind aber auch andere Schäden. Bei einer Selbstmontage ist eine Photovoltaik-Montageversicherung uneingeschränkt zu empfehlen. Im Fall einer Fremdmontage durch einen Fachbetrieb haftet dieser ohnehin für alle Schäden, weswegen eine Montageversicherung zumindest theoretisch nicht erforderlich ist. In der Praxis kann es jedoch schwierig sein, Regressforderungen tatsächlich einzutreiben.

Eine Rechtsschutzversicherung deckt im Allgemeinen keine Verfahrenskosten eines Rechtsstreits um die Photovoltaikanlage ab. Es gibt Ausnahmen, weswegen bei der eigenen Versicherung nachgefragt werden sollte, ob ein entsprechender Schutz bereits besteht. Ansonsten kann es im Ernstfall sehr teuer werden. Insbesondere dann, wenn Ansprüche aus der Herstellergarantie gegen einen Produzenten im Ausland geltend gemacht werden müssen.

Für eine Betreiberhaftpflicht ist mit Kosten von etwa 50 bis 80 Euro jährlich zu rechnen. Eine Allgefahrenversicherung kostet rund das Doppelte. Diese Richtwerte gelten für typische Dachanlagen auf Privathäusern, für gewerbliche Immobilien sind die Preise höher. Zu prüfen ist, welche Risiken eine Allgefahrenversicherung tatsächlich abdeckt. In jedem Fall gehören Schäden an der Anlage und Haftpflichtschäden dazu. Die Montageversicherung ist nicht immer enthalten. Muss diese separat abgeschlossen werden, fallen einmalig zusätzliche Kosten von etwa 70 bis 100 Euro an. Eine Rechtsschutzversicherung ist im Normalfall nicht enthalten.

Anlagenbesitzer sollten zumindest die Risiken durch eine Photovoltaik-Versicherung abdecken, die sie nicht selbst tragen können. Beim Angebotsvergleich sollte nicht nur der Preis berücksichtigt werden. Wichtig sind beispielsweise auch der Selbstbehalt und die Frage, ob im Schadensfall der Zeitwert oder die Wiederbeschaffungskostenerstattet werden.