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Photovoltaik Brandfallabschaltung

Photovoltaikanlagen stellen eine Herausforderung für den Brandschutz in Gebäuden dar. Problematisch ist nicht allein, dass defekte PV-Anlagen selbst einen Brand auslösen können. Auch wenn die Anlage mit dem Ausbrechen des Feuers nichts zu tun hat, stellt sie eine erhebliche Gefahr für die Feuerwehr dar, da die auftretenden Spannungen teilweise lebensgefährlich sind. Zur Gefahrenabwehr empfiehlt sich der Einsatz einer Brandfallabschaltung.

Grundproblem & Gefahren für die Feuerwehr

Normale elektrische Geräte können im Notfall relativ einfach abgeschaltet werden, indem sie vom Stromnetz getrennt werden. Eine Photovoltaikanlage erzeugt den Strom selbst, was das Abschalten sehr viel schwieriger macht. Denn bei Lichteinfall wird automatisch Solarstrom erzeugt. Diese stellt nicht nur eine Gefahr für Feuerwehrleute auf dem Dach dar, sondern auch für diejenigen, die einen Strahl Löschwasser auf das Dach richten. Die ideale Lösung durch eine Brandfallabschaltung besteht darin, die Batterie im Inneren kurzzuschließen. Plus- und Minuspol müssen also intern direkt miteinander verbunden werden. Der elektrische Widerstand dieser Verbindung muss dabei sehr viel kleiner sein, als derjenige der an der Außenseite durch Löschwasser bestehenden Verbindung. In diesem Fall liegt keine gefährliche Spannung mehr zwischen den Polen an und der Strom fließt nahezu ausschließlich im Inneren.

Automatische Auslösung der Brandfallabschaltung

Wenn die Photovoltaikanlage – was längst nicht immer der Fall ist – über eine Brandfallabschaltung verfügt, muss auch die Position des Schalters bekannt sein. Aus Sicht der Feuerwehr wäre es wünschenswert, wenn die Bandfallabschaltung automatisch ausgelöst wird, wenn die Hauptstromversorgung des Hauses abgeschaltet wird, da dies im Notfall ohnehin geschieht. Schließlich ist auch eine entsprechende Unterweisung der Feuerwehrleute erforderlich. Auch hier sind erste Schritte bereits erfolgt. Einige Hersteller und auch Photovoltaik Versicherungen stellen Material zur Verfügung, anhand dessen sich die Rettungskräfte im Ernstfall schnell über die erforderlichen Schritte informieren können.

PV-Anlage gebaut und Inbetrieb genommen. Besser geht es nicht!! Tip Top Arbeit geleistet. Absolut zum weiterempfehlen.
von Christiane L. aus Gießen

Organisatorische Maßnahmen

Bislang ist die Situation aus Sicht der Feuerwehren mehr als unbefriedigend. Bei einem Einsatz sehen sie meist erst vor Ort, ob sich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage befindet. Wenn sie es überhaupt sehen! Bei einem großen Band auf dem Dach ist selbst das nicht immer möglich. Netzbetreiber arbeiten inzwischen daran, ihre Informationssysteme mit denen der Feuerwehr zu koppeln, damit die Feuerwehr sofort beim Eingang des Notrufs erkennen kann, ob eine Photovoltaikanlage vorhanden ist und ob eine Brandfallabschaltung vorliegt. Selbst eine einheitliche Kennzeichnung am Hauseingang könnte schon helfen, aber nicht einmal diese ist bislang vorgeschrieben. Notwendig wäre es auch, dass der Verlauf der Leitungen zwischen Dach und Keller so dokumentiert wird, dass die Feuerwehr darauf schnell zugreifen kann.

Eine Brandfallabschaltung ist dringend zu empfehlen

Im Brandfall stellt die Photovoltaikanlage eine Bedrohung für die Rettungskräfte dar. Selbst wenn es zu keinem Unfall während der Löscharbeiten kommt, können die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen die Löscharbeiten verzögern. Aber: Vereinzelte Medienberichte, Feuerwehren hätten Gebäude aufgrund einer Photovoltaikanlage überhaupt nicht gelöscht, haben sich nach Recherchen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme als reine Legenden erwiesen. Durch den Einsatz einer Brandfallabschaltung kann das Risiko durch die Photovoltaikanlage erheblich gemindert werden.

Letzte Aktualisierung: 13.10.2023