Solarenergie: Fördersätze für Solarthermieanlagen wurde erhöht

Seit dem 01. April gelten für Solarthermieanlagen deutlich höhere Fördersätze. Außerdem können künftig einige Maßnahmen gefördert werden, die bislang von der Förderung ausgenommen waren. Mit diesen Verbesserungen im Rahmen des Marktanreizprogramms soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung bis zum Jahr 2020 von derzeit zehn Prozent auf 14 Prozent gesteigert werden. Die Bundesregierung sah hier offenbar Handlungsbedarf, weil die derzeitige Quote von zehn Prozent seit 2012 stabil ist. Anders als auf dem Strommarkt ist die Energiewende auf dem Wärmemarkt weitgehend zum Stillstand gekommen.

Mindestförderung steigt auf 2000 Euro

Eine Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung wird zukünftig mit mindestens 2000 Euro gefördert, also 500 Euro mehr als bisher. Die Förderung größerer Anlagen bemisst sich auch weiterhin nach der Kollektorfläche. Auch hier wurde die Basisförderung deutlich von 90 Euro auf 140 Euro pro Quadratmeter erhöht. In beiden Fällen handelt es sich um die Mindestförderung, die unabhängig von sonstigen Maßnahmen gewährt wird. Deutlich höhere Förderungen sind möglich, wenn die Installation der Solarthermieanlage mit einer Modernisierung der Heizung kombiniert wird. Dieser Kombibonus wird ab sofort nicht nur für den Austausch des Heizkessels gewährt, sondern auch für andere Maßnahmen, mit denen die Effizienz der Heizung gesteigert wird.

Erstmals werden auch Warmwasseranlagen gefördert

Neu ist, dass auch Solarthermieanlagen gefördert werden, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dienen. Die Mindestförderung beträgt 500 Euro. Anlagen mit einer Kollektorfläche von mehr als zehn Quadratmetern werden mit 50 Euro pro Quadratmeter gefördert. Auf normalen Wohngebäuden wird diese Fläche zur reinen Warmwasserbereitung aber kaum erreicht werden.

Mehr Innovationen, bitte!

Die Entwicklungen der Photovoltaik und der Solarthermie verliefen in den letzten Jahren höchst unterschiedlich. Die Photovoltaik wurde von Anfang an ertragsabhängig gefördert, Geld gab es also nur für produzierten Strom. Außerdem sahen sich die Hersteller einem massiven Konkurrenzdruck aus Asien ausgesetzt. Das führte dazu, dass die Produzenten um jedes Zehntelprozent beim Wirkungsgrad kämpften. Verglichen damit passierte im Bereich Solarthermie auf technischer Seite wenig. Dasselbe gilt für die Preisentwicklung. Der scharfe Wettbewerb drückte die Preise für Photovoltaikmodule erheblich, während bei der Solarthermie keine vergleichbare Entwicklung zu beobachten war. Für große Solarthermieanlagen zur Erzeugung von Prozesswärme wird daher nun erstmals eine ertragsabhängige Förderung eingeführt, um Innovationen anzuregen. Um das Problem der stagnierenden Preise wollen sich die Hersteller selbst kümmern. Die Kosten für die Verbraucher sollen durch Standardisierungen um bis zu 40 Prozent gesenkt werden. Im Herbst soll ein Standardisierungsprojekt am Forschungs- und Testzentrum für Solaranlagen starten. Heute nutzt jeder Anbieter eigene Montagesysteme, die zueinander inkompatibel sind. Nicht einmal die Größe der Kollektoren ist normiert. Die Montage wird dadurch nicht nur teurer, sondern auch fehleranfälliger. Auch der Produktionsprozess ließe sich durch Standardmaße weit effektiver Automatisieren.

Kategorie: 
Förderung

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