Apple investiert in Solarenergie

Apple hat mit dem Anbieter First Solar eine langfristige Strombezugsvereinbarung getroffen. Über einen Zeitraum von 25 Jahren wird Apple ständig 130 Megawatt Strom von First Solar beziehen. Insgesamt lässt Apple sich das knapp 850 Millionen Dollar kosten. Zu diesem Zweck errichtet First Solar in Kalifornien ein Solarkraftwerk auf einer Fläche von mehr als fünf Quadratkilometern, was etwa der Fläche von 1600 Fußballfeldern entspricht. Baubeginn soll im Sommer 2015 sein, Ende 2016 soll der erste Teil des Solarparks den Betrieb aufnehmen.

Fortsetzung der bewährten Strategie

Beide Unternehmen bleiben mit diesem Megadeal ihrer bisherigen Geschäftsstrategie treu. First Solar hat sich darauf spezialisiert, langfristige Solarprojekte für Großkunden zu realisieren. Für das nun zu errichtende Großkraftwerk wurden gleich zwei solcher Strombezugsvereinbarungen geschlossen. Neben Apple wird Pacific Gas & Electric der zweite Großabnehmer sein. Auch Apple folgt mit diesem Geschäft seiner bisherigen Strategie, und zwar gleich in mehrfacher Hinsicht. Apple betreibt bereits heute mehrere Standorte mit regenerativen Energien. Das aktuelle Projekt deckt rechnerisch den gesamten Strombedarf des Konzerns in Kalifornien, wo sich neben dem neuen Firmensitz und einem großen Rechenzentrum auch zahlreiche Apple-Stores befinden. Außerdem gehört es zur Firmenstrategie von Apple, erhebliche Summen in Zulieferer aus allen Branchen zu investieren und sich so langfristig günstige Lieferkonditionen zu sichern. Auch mit First Solar wurde eine Festpreisvereinbarung getroffen, die den Konzern langfristig unabhängig von Preisentwicklungen auf dem Strommarkt macht.

Öko-Marketing inklusive

Tim Cook, Chef des Apple Konzerns, begründet die Investition in den gigantischen Solarpark so: "Wir sind uns bei Apple bewusst, dass der Klimawandel Realität ist. Die Zeit zum Reden ist vorbei. Es ist jetzt an der Zeit, etwas zu tun." Aus dem Munde eines europäischen Firmenchefs wäre diese Aussage kaum der Rede wert, so etwas gehört hier zum Standardrepertoire des Imagemarketings. In den USA liegen die Dinge ein wenig anders. Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Bevölkerung reagiert auf die These des anthropogenen Klimawandels noch immer höchst allergisch. Die Ablehnung geht weit über die auch andernorts anzutreffenden Zweifel hinaus und reicht bis zum aktiven Kampf gegen jede Klimaschutzmaßnahme. Im Internet kursieren beispielsweise technische Anleitungen, den Spritverbrauch von Autos künstlich zu steigern. Das zusätzlich verbrannte Benzin wird nur dazu genutzt, möglichst große schwarze Abgaswolken aus dem Auspuff zu blasen, die als Zeichen des Protests gegen die „Klimalüge“ gelten. Cook nimmt in Kauf, mit seinen Äußerungen einige Kunden aus diesem Milieu zu vergrätzen. Deswegen ist diese Art von Öko-Marketing in den USA vornehmlich bei weltweit tätigen Konzernen zu beobachten, die Adressaten dieser Botschaft sitzen im Ausland. Nicht zufällig setzt Google auf eine ähnliche Strategie. Die Rechenzentren von Google werden bereits vornehmlich mit Ökostrom betrieben, aktuell werden auch einige Bürogebäude des Konzerns auf Windkraft umgestellt.

Kategorie: 
Energiewende

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